Vietnam – Lebensader Mekong

Reiseberichte

Vietnam – Lebensader Mekong

Wahnsinn – das war das erste Wort, welches mir in den Sinn kam, als ich über die Brücke des Mekong fuhr. Selbstverständlich hatte ich bereits vorher Bilder gesehen und kannte andere große Flüsse, aber die Ausmaße des Mekongs waren mir nicht klar, bis ich sie selbst sah. Kurze Zeit später befand ich mich an einer Bootsanlegestelle wieder – um vier Uhr morgens, als die Sonne gerade aufging. Was machen so viele Menschen so früh am Morgen hier? Ich war noch ganz verschlafen und noch gar nicht richtig angekommen, als mir eine Gruppe älterer vietnamesischer Damen auffiel, die bei brüllender Musik Sport trieben. Jetzt wurde ich wach. Spontan machte ich mit, was lachend von den Einheimischen angenommen wurde. So startete ich mit viel Spaß und guter Laune in meinen Tag. Danach ging es endlich auf das Boot, denn das Wichtigste sollte ja noch kommen … Nach einer 20-minütigen, rasanten Bootsfahrt und unendlich vielen Fotoaufnahmen des Sonnenaufgangs über dem Mekong wurde mir klar, was die Vietnamesen so früh am Morgen zum Fluss zieht: das Einkaufen! Hunderte Boote lagen um uns herum und alle verkauften Ihre Waren! Es war ein beeindruckendes Treiben, kleine Boote hielten an und kauften direkt von den großen Booten die frischesten Waren … Ananas, Bananen, Melonen, Fische, soviel das Herz begehrt, Pflanzen, Haushaltswaren und vieles mehr – einfach alles, was man sich vorstellen kann. Als wir dann auch noch an einer schwimmenden Tankstelle vorbeifuhren, war ich vollends überzeugt!

Der Fluss ist nicht nur eine Lebensader dieses Landes – nein, er ist das Leben!

Die Vietnamesen hier leben auf dem Fluss, sie leben von dem Mekong, sie leben neben ihm und sie leben IHN! Für viele ist ihr Boot ihr Zuhause, das sie auch nur selten verlassen. Die kleinen Arme des Mekongs dienen als natürliche Grenzen für kleine Bauernhöfe mit freilaufenden Hühnern und Schweinen. Ihre Bewohner fangen die Fische direkt aus dem Fluss, um sie wieder zu verkaufen oder fangfrisch zuzubereiten. Sie bewirtschaften kleine Felder mit Mais und Reis, um sich selbst zu versorgen. Ich fühlte mich den Menschen dort so nah. Voller Herzlichkeit lassen sie uns Ausländer in ihr Leben, sie zeigen stolz ihre Art zu leben und genießen ihr Paradies!
Wenn Sie hautnah Insidertipps zu Vietnam haben möchten, melden Sie sich gerne in unseren Reisebüros. Für alle, die ein Paradies abseits des Massentourismus suchen, ist die vietnamesische Insel Phu Quoc vor der Küste Kambodschas übrigens meine absolute Empfehlung.

Ein Bericht von Josephine Malitz

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